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Zugspitze
Manchmal verstehe ich mich selbst nicht: da gibt es ungezählte wunderschöne Gipfel in den Alpen, trotzdem zieht es mich wieder hinauf auf Deutschlands höchsten Berg. Dabei ist doch das Gipfelplateau hoffnungslos verbaut, das Treiben dort oben hat Jahrmarktcharakter. Doch was soll's, der Westweg, als leichter Klettersteig ausgeschrieben, wartet auf uns.
Zeitig am Morgen sitzen wir auf dem Parkplatz an der Tiroler Zugspitzbahn beim Frühstück. Dann schultern wir die Rucksäcke und auf Feldweg und über Wiesen steigen wir aufwärts. Schnell wird es richtig steil, trotz der morgendlichen Kühle geraten wir ins Schwitzen. Die Wiesen gehen in Geröllfelder über, aber immer noch geht es steil aufwärts. Schließlich gelangen wir auf einen Sattel, wo sich erste schöne Tiefblicke ergeben. Durch Felsen, zum Teil mit Stahlseilen gesichert, wandern wir nun gemütlich hinüber zur Wiener-Neustädter Hütte. Nach kurzer Rast geht es über Geröll- und Schneefelder zum Einstieg des Klettersteiges.
Schnell erreichen wir den Stopselzieher, einen natürlichen Tunnel, der auf Eisenstiften durchstiegen wird. Nach dieser schönen Passage wird es einfach, um nicht zu sagen öde.
Zwar gibt es noch Stahlseile und Eisen, aber der Weg ist besseres Gehgelände, es will kein Klettersteigfeeling aufkommen.
So erreichen wir schnell die Ruinen vom alten Kammhotel, der alten Tiroler Bergstation und kurz darauf die Kammhöhe. Nach ausgiebiger Rundschau steigen wir den Grat hinauf und drängeln uns schließlich durch das sonntägliche Gewimmel vor dem Münchener Haus. Vier Stunden nach dem Start zischt ein erstes Radler durch unsere Kehlen. Noch einmal genießen wir Aus- und Tiefblicke und nehmen ein kurzes Sonnenbad. Dann bringt uns die Tiroler Zugspitzbahn zurück ins Tal.
Juli 2006
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