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Watzmann
Ein Wochenende Zeit und Lust auf eine ordentliche Bergtour? Da ist die Auswahl groß! Der Watzmann steht unter anderem noch auf unserer Liste und so sind wir uns schnell einig.
Am frühen Nachmittag erreichen wir den Parkplatz an der Wimbachbrücke. Hier schütteln wir zuerst die steifen Glieder, nehmen noch eine kleine Stärkung zu uns, packen die Rucksäcke und satteln um auf Wanderschuhe. Dann geht es nach oben Richtung Watzmannhaus. Der Weg ist steil und öde, einsetzender Nieselregen hält den Spaß in Grenzen. Erst als wir nach fast zwei Stunden an der Falzalm den Wald verlassen, bessert sich das Wetter. Durch Wolkenlücken haben wir nun auch etwas Aussicht auf Tal und Nachbarberge. Über uns taucht das Watzmannhaus auf, das wir nach zweidreiviertel Stunden erreichen. Hier beziehen wir unser Lager und verbringen einen netten Abend.
Der nächste Morgen erwartet uns mit Sonne und so starten wir sofort nach dem Frühstück bergan Richtung Hocheck. Nach 90 Minuten auf steilem Bergpfad stehen wir an diesem ersten Watzmanngipfel. Die umliegenden Täler samt dem Königsee liegen noch unter einer dichten Wolkendecke, aber die Fernsicht ist phänomenal. Die größte Anstrengung liegt nun hinter uns. Vor uns liegt der Spaß der Gratwanderung hinüber zu Mittel- und Südspitze. Leicht absteigend lassen wir das Hocheck hinter uns. Wir haben das Klettersteigset angelegt, klinken uns gelegentlich auch ins Stahlseil ein.
Aber nur an wenigen Stellen, besonders in den noch feuchten Felsen auf der Westseite des Grates, ist dies wirklich vonnöten. So kraxeln wir, mal links und mal rechts des Grates, hinüber zur Mittelspitze, die wir nach 40 Minuten erreichen. Nach kurzer Rundschau turnen wir südwärts in die Scharte, passieren den Ausstieg aus der Ostwand und stehen zwei Stunden nach dem Hocheck auf dem südlichen Eckpfeiler des Watzmann, der Südspitze. Hier erleichtern wir unsere Rucksäcke um den Proviant und genießen noch einmal Aus- und Tiefblicke.
Was danach folgt ist der Vierzehnhundert-Meter-Abstieg ins Wimbachtal. Zunächst durch Fels, später über Gras- und Schutthänge, garniert mit Felsstufen, steigen wir ab. Ich empfinde dieses Stück als das gefährlichste der ganzen Tour, schnell kann man hier abrutschen, umknicken, stolpern. Also konzentrieren wir uns noch mal, gehen die Sache vorsichtig an und stehen zweieinhalb Stunden später im breiten Wimbachgries. Mit nur noch leichtem Gefälle geht es dann hinab zur nahen Wimbachgrieshütte, wo ein ordentliches Mittagessen und eine ausgiebige Rast auf uns wartet.
Die letzte Etappe absolvieren wir auf breitem Wanderweg, spazieren durch Wimbachtal und -klamm in knapp zwei Stunden hinab zum Parkplatz. Nach einer großartigen Bergtour, wenn auch mit zitternden Knien, geht es von hier nach Hause.
August 2005
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