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Olymp

Olympgipfel Das Achterbahngefühl währt nur kurz, dann stößt das Flugzeug durch die Wolken und landet inmitten des Gewitters auf dem Rollfeld von Larnaca. Die Formalitäten sind rasch erledigt. Der freundliche Herr von der Autovermietung zeigt mir meinen Wagen, nach draußen kommt er bei diesem heftigen Regenguss jedoch nicht mit. Also sprinte ich allein los, werfe Tasche und Rucksack auf den Rücksitz und springe in den Clio. Geschafft, ...doch wo ist das Lenkrad. Richtig, hier fährt man ja links. Also doch noch mal hinaus in den Regen. Dann fahre ich los, zunächst entlang der Küste und danach hinauf in das weite Teile der Insel beherrschende Troodosgebirge. Skilifte unter südlicher Sonne
Zypern, rein geographisch schon zu Asien gehörend, wirkt weitaus europäischer als so manche andere Mittelmeerinsel. Das mag unter anderem an den relativ großen Waldflächen und an der für südländische Verhältnisse sehr zivilisierten Fahrweise der Zyprioten liegen.
Im Bergdorf Platres beziehe ich ein Quartier und am nächsten Tag mache ich mich auf zu meiner Gipfeltour auf den Olymp. Ich fahre hinauf nach Troodos, einer kleinen Ansammlung von Hotels und Verkaufsständen. Doch bereits hier umgibt mich dichter Nebel, höher hinaufzuwandern macht keinen Sinn. So verbringe ich diesen Tag und den folgenden auf einigen tiefergelegenen Wanderwegen.
Fernblicke aus Gipfelnähe Am nächsten Morgen leuchtet der Himmel strahlendblau. Ich verzichte auf das Frühstück, um noch vor den ersten Wolken am Berg zu sein. Das Auto parke ich an der Zufahrtsstraße zum Gipfel. Dann schnüre ich die Wanderschuhe und auf geht's. Zunächst auf der Straße, später rechts davon durch den Wald steige ich bergan. Es vergeht keine Stunde, dann erreiche ich das Gipfelplateau. Doch Schreck laß nach, fast der ganze Gipfel ist militärisches Sperrgebiet. Die Royal Air Force unterhält hier oben einen Stützpunkt. Dagegen ist der Skilift, der den Nordhang erschließt, eine regelrecht harmlose Umweltsünde. Von seiner Bergstation gehe ich nach links, erreiche die Straße und auf ihr geht es zum höchsten Punkt des Berges. Zwischen den Stacheldrahtzäunen rechts und links, versuche ich, Aus- und Tiefblicke zu genießen. Entlang des Zaunes umrunde ich das vordere Militärareal, gelange wieder zum Skilift und trabe dann durch dichter werdende Wolken hinab zum Parkplatz.
Abendstimmung am Olymp Tja, das war Zyperns höchster Berg, eher Alptraum statt Traumziel. Abgehakt! Doch die Insel kann mit einigen weiteren Wanderwegen aufwarten, hier eine kleine Auswahl.
Da wäre zunächst der Artemisweg. Er führt in etwa 1800m Höhe rund um den Olymp. Der Weg beginnt an einem kleinen Parkplatz der Zufahrtsstraße zum Gipfel. Er ist gut ausgebaut, tangiert die Skipisten des Berges und ermöglicht bei klarem Wetter großartige Aussichten über weite Teile der Insel. In der kleinen kostenlosen Wanderkarte (erhältlich etwa in Platres in der Information gegenüber der Polizeiwache) sind für diesen Weg sieben Kilometer und drei Stunden Gehzeit angegeben.
Olympmassiv vom Kykkokloster am Morgen Eine weitere schöne Tour ist eine Kombination von Kalidonia- und Persephoneweg. Starten kann man zum Beispiel in Platres am Restaurant der Forellenfarm Psilo Dentro. Von da geht es entlang eines Baches bergauf zum Kalidonia-Wasserfall und weiter zum oberen Ende des Kalidoniaweges. Von hier führt ein breiter Waldweg sanft steigend ostwärts in den Wald hinein. Diesem folgt man über eine längere Strecke, passiert zwei Abzweige und erreicht schließlich den Persephoneweg. Auf diesen nach rechts abbiegend kommt man schon nach wenigen Minuten zum Aussichtspunkt Makria Kontarka. Zurück geht es entweder über Troodos oder man folgt an einem Abzweig des Waldweges den Schildern hinab Richtung Psilo Dentron.
Kykkokloster Etwa dreißig Kilometer vom Olymp entfernt, im hintersten Winkel des Troodos, befindet sich das Kloster Kykko. Und noch ein Stück weiter führt eine ungeteerte Piste hinab ins Zederntal. Bereits von der britischen Kolonialverwaltung angelegt, findet sich hier der größte Zedernwald der Insel. Von einem kleinen Rastplatz im Tal kann man zur Besteigung des Tripylos starten. Auf breit ausgeschobener Piste wandert man in kaum einer Stunde hinauf zum Gipfel mit seiner kleinen Feuerwachstation. Von da hat man einen schönen Überblick über den Zedernwald. Für botanisch interessierte Wanderer sicher ein Erlebnis, für mich ein Wald wie jeder andere.
Tiefblicke vom Adonisweg Im Westen Zyperns, auf der Akamas-Halbinsel finden sich einige schöne Wanderwege. Hinter Latsi, am Ende der Teerstraße, beginne ich meine Wanderung auf dem Adonisweg. Vorbei am Bad der Aphrodite, einer Attraktion, die von jeder mittelklassischen heimischen Quelle in den Schatten gestellt wird, geht es hinauf zum Pyrgos tis Rigenis, einer großen Eiche und den Resten eines Klosters. Abend über der Akamashalbinsel Nach rechts zweigt der Aphroditeweg ab, ich wende mich nach links, weiter auf dem Adonisweg. So erreiche ich den Smigies-Nature-Trail. Auf dem wandere ich weiter, entlang der kleinen Schilder, welche die Pflanzen am Wege erklären. Nach der Smigiesrunde geht es auf dem Adonisweg wieder hinab zum Ausgangspunkt. Bei aprilfrischen Temperaturen und forschem Wanderschritt muß man knapp vier Stunden für diese Tour einplanen.

April 2002

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Olymp, Mount Olympus, Chionistra, Khionistra, Troodos, Zypern