Zurück zur Auswahl

Weitere Informationen

Großglockner

Glocknermassiv von der Hochalpenstraße Derselbe Berg wie vor acht Jahren, dieselbe Route, dieselbe Hütte, trotzdem ein neues Erlebnis.
Nach einer unruhigen Nacht im Glocknerhaus und einem gemütlichen Frühstück fahren wir hinauf ins Parkhaus an der Franz-Josefs-Höhe, schnüren die Wanderschuhe und trödeln in der morgendlichen Ruhe hinab zur Pasterze. Über den recht glatten Gletscher wandern wir hinüber zu den Geröllfeldern unterhalb des Einstieges. Über zwei Schneefelder und durch Felsen geht es dann aufwärts und nach gut zwei Stunden erreichen wir den unteren Gletscherrand des Hoffmannskees. Auf einer Felsnase halten wir eine erste Rast, dann greifen wir zu Steigeisen und Pickel. Schon nach wenigen Metern erreichen wir ziemlich blankes Eis, konzentriertes Gehen ist gefragt. Auch weiter oben wechselt weicher Schnee oft mit Blankeis. Außerdem scheint mir der Gletscher deutlich zerissener als noch vor Jahren, es gilt, etliche Spalten zu überwinden. Höchstgelegene Schlafgelegenheit Österreichs Gegen Mittag, reichlich vier Stunden nach dem Start erreichen wir die Erzherzog-Johann-Hütte. In der Sonne vor der Hütte machen wir Mittagspause und stärken uns etwas.
Da noch viel Licht am Himmel ist und aufziehende Wolken noch nicht die Oberhand gewonnen haben, machen wir uns gleich am Nachmittag an die eigentliche Gipfelbesteigung. Über das hartgefrorene Glocknerleitl steigen wir dem Kleinglockner entgegen. Als wir die Felsen erreichen, legen wir Eisen und Pickel ab. Noch 340m bis zum Kreuz Von hier ab sichern wir uns an den Eisenstangen hinauf zum kleinen Glockner. Doch noch bevor wir oben sind, sehen wir das Dilemma, ein bunter Tatzelwurm von Bergsteigern kommt uns entgegen. Bis zu vier parallelverlaufende oder sich kreuzend Sicherungsseile sind die Folge. Wir treffen kleine, schnelle Seilschaften, die sich von Stange zu Stange sichern. Und da sind auch die 60-Meter-Seile, bei denen der Seilerste schon in der Scharte steht und der Letzte noch fast am Gipfel sichert. Aber mit Geduld, Humor und guten Worten gelangen wir durch die Glocknerscharte und drüben hinauf. Lediglich, als eine halbe Stunde gar nichts geht, weil Blondie von ihren Begleitern jeden Tritt und jeden Griff hinab zur Scharte erklärt bekommen muß, ist die Spaßgrenze erreicht. Als wir endlich am Gipfel stehen, gehört dieser uns fast allein. Wir schießen einige Gipfelfotos und machen ein kleines Picknick. Frühes Wecken Die Sicht ist inzwischen etwas eingeschränkt, im Süden sehen wir nur ein Wolkenmeer, von Norden grüßen Kitzsteinhorn & Co. durch Wolkenlücken.
Bei freier Bahn haben wir den Abstieg schnell erledigt und begeben uns für diesen Abend unter die Obhut des freundlichen Hüttenpersonals.
Nach einem phänomenalen Sonnenaufgang und einem gemütlichen Frühstück steigen wir über den Gletscher ab, trödeln durch die Felsen hinunter, spazieren über die Pasterze und steigen im Gegenanstieg hinauf zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe.

August 2004

Nach oben

Zurück zur Auswahl


Großglockner, Heiligenblut, Hohe Tauern, Kaiser-Franz-Josefs-Höhe, Pasterze, Erzherzog-Johann-Hütte, Adlersruhe