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Cima SAT
Wir ergattern einen der letzten Parkplätze an der östlichen Umgehungsstraße von Riva, bevor wir in unsere Wanderschuhe steigen. Wir legen den Kopf in den Nacken und schauen hinauf zur mächtigen Rocchetta-Ostwand. Via dell' Amicizia heißt der Weg, der unser heutiges Ziel ist und hinaufführt zur Spitze der Cima SAT.
Auf einem breiten Spazierweg starten wir steil hinauf zur Bastione. Von hier aus weiter durch den Wald zur Santa Barbara-Hütte, die wir nach einer Stunde erreichen. Eine erste Rast ist fällig, bevor wir wenige Minuten oberhalb der Hütte in den Klettersteig einsteigen. Doch von wenigen Sicherungen abgesehen geht es zunächst auf schmalem Pfad aufwärts, bis wir am Fuß der ersten, über 40m hohen, senkrechten Leiter, stehen. Wir schauen uns an und vergewissern uns, daß wir beide dieses mulmige Gefühl haben, das man auch als Angst bezeichnen könnte. Natürlich haben wir! Dann ist alles bestens und wir beginnen mit dem Aufstieg. Auf halber Höhe läd eine winzige Plattform zum Verschnaufen ein, doch nach kurzem Rund- und Tiefblick steigen wir schnell weiter. Auf schmalem Pfad erreichen wir schon kurz darauf die zweite, über 70m hohe Leiter und turnen auf ihr weiter hinauf.
Von hier ergeben sich schon tolle Tiefblicke hinab auf die Dächer von Riva. Die Surfer auf dem See sind nur noch als winzige Punkte zu erahnen. Nun beginnt für uns das schönste Stück des Steiges. An soliden Sicherungen und über kurze Leitern, aber ziemlich ausgesetzt und mit phantastischen Tiefblicken, geht es schnell hinauf zur Gipfelfahne der Cima SAT.
Gipfel ist nicht unbedingt der richtige Ausdruck,
handelt es sich doch eher um einen Felssporn im Rocchettamassiv. Wie dem auch sei, nach reichlich zwei Stunden Klettersteig lassen wir uns unsere Gipfelmahlzeit schmecken und genießen die Aussicht.
Den zweistündigen Abstieg beginnen wir an Drahtseilen hinab in die Scharte hinter dem Gipfel und wenden uns dann nach Süden Richtung Bochetta dei Concoli. An alten Stellungen aus dem ersten Weltkrieg vorbei erreichen wir eine Weggabelung und folgen hier dem Weg 404 links hinunter. Schon bald nach der Gabelung geht es rechtsab zu einer Wasserstelle. In der zugemauerten Grotte füllen wir unsere Wasserflaschen auf, ein Bad im eiskalten Wasser verkneifen wir uns. Danach steigen wir weiter hinab. Eine letzte Steilstufe wird mit einer Leiter überwunden, dann stehen wir an der kleinen Kapelle Santa Barbara. Von hier wandern wir in wenigen Minuten zur Hütte und auf dem Anstiegsweg weiter hinab nach Riva.
Juni 2005
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